Pùnkititits Burtsgetag

Wiener Mozartjahr

Ein Theater und Konzert für und mit Kindern

Andrea Tiziani, Clown
Nicole Marte, Pianistin
Katharina und Philipp Gorgi, Geige

Der Anlass war der 250. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart im Jänner 2006
Ort: Festzelt vor dem Stephansdom
Publikum: ca 900 Kinder mit ihren Eltern in drei Tagen
Veranstalter: WIENER MOZARTJAHR 2006


Idee/Geschichte

Ein großes Geschenk hat Andreus, der Clown, für Mozart mitgebracht. Allerdings ist das Geburtstagskind nicht da. Enttäuscht muss er zunächst einer etwas nervösen Pianistin beim Üben zuhören, entdeckt dabei für sich selbst das Klavier und schafft es sogar, die Pianistin mit außergewöhnlichen Klängen zu verzaubern. Mithilfe der Kinder aus dem Publikum wird eine Klaviersonate in eine Mini-Oper verwandelt und mit Geburtstagsständchen, Tanz und Gesang steigt dann doch noch ein Fest für Mozart.
Alle Kinder, die an diesen drei Tagen Geburtstag haben, erwartet zusätzlich eine besondere Überraschung.
Den Schlusspunkt setzen die Kinder selbst, indem sie Zaubernoten mithilfe von Luftballonen in den Himmel steigen lassen. Diese Zaubernoten enthalten Wünsche für Mozart

Musikvermittlerische Aspekte

  1. Warum einen Clown mit Mozart in Verbindung bringen?
    Kinder lernen einen ganz ausgeprägten Charakterzug Mozarts kennen:
    Sein Auftreten in Gesellschaft hatte oft clowneske Züge, er machte sich nicht viel aus Förmlichkeiten und gesellschaftliche Regeln aus der Zeit.
    Andreus, der Clown, plappert ganz viel Blödsinn, u.a. sinnlose Sprachspiele und die wildesten Spitznamen, die er erfunden hat. Auch Mozart ergötzte sich an sinnlosen Sprachspielen (seine Briefe v.a. die Bäsle-Briefe sind der eindeutige Beweis dafür).
    Bei einer solchen Sprachspiel-Eskapade erfand er auch seinen Spitznamen „Pùnkitititi“.
  2. Musik Mozarts, in diesem Fall Klaviermusik, und deren unmittelbare emotionale Wirkung auf den Menschen stand im Mittelpunkt dieses Konzerttheaters. Unkonventionell und jenseits von Klischees wurde der Zugang zu Mozart für das jugendliche Publikum geschaffen und erlebnisreiche Begegnungen mit seiner Musik ermöglicht. Kinder trugen wesentlich zum Gelingen der Veranstaltung bei, weil sie mit ihren Beiträgen in die Handlung eingebunden waren.
  3. Eine Minioper, versteckt in einer Klaviersonate von Mozart
    Hier kam es zu einer etwas außergewöhnlichen Auseinandersetzung mit der Klaviersonate KV 570 in B-Dur. Die Motive der Exposition wurden vorgestellt und jeweils ein anderes Bild dazu präsentiert. Ein Motiv deutete darauf hin, dass der Vorhang aufgeht. Das nächste Motiv ist ein Bühnenarbeiter, der noch schnell sauber macht. Das nächste Motiv kündigt feierlich den Auftritt des Königs an, …etc.
    Mithilfe des Clowns Andreus wurden Kinder in diese verschiedenen Rollen eingewiesen und mit einfachsten Bühnenrequisiten wurde diese Geschichte dann gespielt.
    Mozart hat bekanntlich selbst in seinen Klaviersonaten ganze Operngeschichten gesehen.
  4. Bei einer Szene reagiert der Clown ganz spontan auf die Stimmung der jeweils gespielten Stücke. Einschlafen (KV331), aufgeweckt werden (Alla turca), sich verlieben (Andante amoroso KV281) und Angst (d-moll Fantasie) – all diese Gefühlswelten sind in Mozarts Welt vorhanden – und die Pantomime des Clowns haben diese auf eine witzige Art und Weise deutlich gemacht.
  5. ein Ohrwurm (Ah, je vous dirai-je, maman) und ein rhythmisches Pattern, das sich immer wieder wiederholte dienten als Leitmotive des Kinderkonzertes

„Pùnkitititis Burtsgetag“ galt als Auftakt zu „Pùnkitititi – Mozart für Kinder“.

Fotos + © Peter Andritsch, 2006